Ernährungsumgebung

Der Begriff Ernährungsumgebung umfasst, einfach ausgedrückt, alle Faktoren in unserer Umgebung und Umwelt, die unser Ernährungsverhalten beeinflussen.
Das Ernährungsverhalten wird beeinflusst durch Interesse und Motivation. Allerdings trifft der Mensch täglich viele Entscheidungen, die das Essen betreffen

  • was esse ich heute
  • wie viel esse ich heute
  • wann esse ich heute
  • wo esse ich heute
  • mit wem esse ich heute

Viele dieser Entscheidungen werden „im Moment“ bewusst getroffen, aber es gibt auch Entscheidungen die unbewusst im Auto-Pilot getroffen werden.
Die Ernährungsumgebung ist entscheidend für das Ernährungsverhalten.

Der Einfluss der Ernährungsumgebung ist sehr weitreichend und wirkt nicht nur in dem Moment, wo die Speise ausgewählt wird.
Gemäß dem WBAE Gutachten wird die Ernährungsumgebung über den Verhaltensprozess definiert, welcher sich in vier Phasen einteilen lässt:

Eine faire Ernährungsumgebung ist eine Umwelt, die auf unsere Wahrnehmungs- und Entscheidungsmöglichkeiten sowie Verhaltensweisen abgestimmt ist und nimmt die gesamte Ernährungsumgebung von der Exposition bis hin zum Konsum mit in den Blick.
Sie bedeutet, dass die Produktion, Verteilung und der Zugang zu Nahrungsmitteln auf ethische und gerechte Weise erfolgen, um sicherzustellen, dass alle Menschen Zugang zu ausgewogener und gesunder Ernährung haben.
Der Fokus für die Umsetzung in der Betriebs- und Hochschulverpflegung liegt auf der leichten Wahlmöglichkeit für gesunde und nachhaltige Speisen. Das umfasst ein ausgerichtetes Marketingkonzept für die gesunde und nachhaltige Wahl (Exposition), den Zugang, zum Beispiel Einflussmöglichkeit auf das Automatenangebot und weitere Esspoints und Integration in das Verpflegungskonzept, die Auswahl gesund und nachhaltig nach den Kriterien des DGE-Qualitätsstandard und den Vorlieben der Zielgruppe zu gestalten und im Konsum Prinzipien des Nudging anzuwenden.